Den anderen zum Gegner machen
Monika und Daniel kommen über das Internet zu mir. Das junge Paar ist verheiratet und lebt aktuell getrennt in 2 Haushalten. Beide sind berufstätig und teilen sich die Betreuung ihrer Tochter auf. Sie kommen, weil es derzeit zwischen Ihnen immer wieder eskaliert. “Wir schaffen es nicht mehr alleine,“ meint Daniel. Sexualität leben sie schon lange nicht mehr. Gegenseitige Missverständnisse, Verletzungen, Vorwürfe und Machtkämpfe vergiften den Paar-Raum. Das Hin- und Herschieben von Schuldzuweisungen und psychopathologischen Diagnosen verhindert eine positive Gegenseitigkeit.
In einem ersten Schritt geht es darum einen Schutzraum für das Paar in der Paartherapie herzustellen. Im Paargespräch begrenze ich destruktive Interaktionen, mit dem Ziel, den sich gegenseitig verletzenden Kommunikationsstil zu beenden und in der Stunde ein Modell für den Umgang miteinander zu Hause zur Verfügung zu stellen. Durch gezielte Interventionen aktiviere ich eine gegenseitige Betroffenheit. Das Paar versteht welchen Preis es beide kostet den Partner zum Gegner zu machen. Ich vereinbare mit beiden ein Stopp Signal, und wie die Kommunikation zu einem späteren vereinbarten Zeitpunkt fortgesetzt werden kann. Das Paar atmet für einen Moment auf. Sie sind bereit zeitnah wieder zu kommen und an ihrem gemeinsamen Beziehungsmuster zu arbeiten.