Die Angst zu versagen
Erich kam auf Empfehlung eines Kollegen zu mir. Er ist 59 Jahre alt und ringt um seine Erektion. Er ist verzweifelt.
Erich ist ein gepflegter, attraktiver Mann im Herbst seines Lebens. Er verhält sich charmant und einfühlsam. In seinen letzten 4 Beziehungen zeigen sich ähnliche Beziehungsmuster. Er erlebt sich als ein einfühlsamer Frauenversteher, der fürsorglich und liebevoll auf das Wohlergehen der Frauen bedacht ist. In seiner sexuellen Intimität, stimuliert er dann, wenn er erregt ist, die Frau jedes Mal bis zum Orgasmus. Wenn er eindringen möchte, steigt er in seinen Teufelskreis ein. Es kommen ihm Gedanken, wie „es klappt sowieso nicht, lieber sorge ich dafür, dass es ihr gut geht, ich bin ein Versager, etc. .Glaubenssätze wie Ich bin es nicht wert, wenn ich für den anderen da bin habe ich Lebensrecht“, aktivieren ihn dabei, sich komplett zurück zu nehmen. Seinem Penis löscht es in diesem Teufelskreis ab. Erich spürt, wie er die Erektion verliert. Sobald die Frauen gekommen sind, wenden sich diese von ihm ab. In seinem Erleben geht er so in der Beziehung sowohl emotional, wie auch sexuell leer aus.
Die Eingangstüre von Erich, also dort wo er sich als gut erreichbar erlebt, ist die fürsorgliche Herzensebene. Die Zieltüre, also dort wo es etwas zu lernen gibt, ist seine sexuelle Intimität mit sich und in Beziehungen. Seine Falltüre ist sein Verhalten, es den Frauen recht zu machen und sich selber „hungrig“ hinten an zu stellen. Zunächst braucht es Klärungsarbeit, bevor wir mit der Körperarbeit beginnen können. Manchmal erlebt Erich den Prozess in der Sexualtherapie wie 2 Schritte zurück und einen Schritt nach vorne. Und es gelingt ihm durch konsequentes Üben und dranbleiben seinen Teufelskreis zu verlassen.