Schmerzen beim Geschlechtsverkehr – was jetzt?
Hanna kommt auf Anraten einer Freundin zu mir. Seit 2 Jahren lebt sie mit ihrem Partner zusammen. Das junge Paar möchte miteinander eine Familie gründen. Im Alltag sind sie ein gutes Team. Hanna liebt ihren Partner. Seit einiger Zeit hat sie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Sie spürt ein Brennen in der Scheide, sie fühlt sich nach dem Geschlechtsverkehr wund. Die letzten Monate kämpfte sie mit einer hartnäckigen Pilzinfektion. Sie spürt, wie sich körperlich zurückzieht. Sie beginnt Zärtlichkeiten zu vermeiden, um ihren Partner nicht auf falsche Gedanken zu bringen, nämlich dass sie mit ihm schlafen will. Die Geschichte der Exploration ihrer Sexualität zeigt, dass Hanna wenig genussvolles Erleben mit dem Innenraum ihrer Scheide verbindet. Erlebt sie einen Orgasmus, so geschieht dieser durch Stimulation ihrer Klitoris. Eigentlich schläft sie mit ihrem Partner, weil sie schwanger werden möchte. Selbst das Gefühl ihm nahe zu sein oder sich mit ihm über den Geschlechtsverkehr verbunden zu fühlen wird im Moment durch die Schmerzen überdeckt.
Mit Hanna arbeite ich in Einzelsitzungen. Über gezielte Wahrnehmungsübungen in der Stunde, sowie intimeren Körperübungen zu Hause entdeckt und erforscht sie ihr Geschlecht. Sie beginnt eine liebevolle, fürsorgliche Beziehung zu ihrer Vagina zu entwickeln. Indem sie sich besser spürt, wird ihr klar was ihr in der Sexualität mit ihrem Partner gut tut und was nicht. Sie versteht, dass ihren Partner auf Herzensebene zu lieben, nicht sexuelle Lernschritte ersetzt. Sie ist erleichtert zu verstehen, dass mit ihr als Frau nicht etwas falsch ist. In kleinen Schritten bringt sie frischen Wind in ihr Sexualleben.