Den eigenen besonderen Weg gehen
Leila hat den Weg zu mir durch ein Interview in der Zeitung gefunden. Sie verbindet eine langjährige Beziehung mit ihrem Mann. Die gemeinsame Familie mit den Kindern bedeutet ihr viel. Ihren Mann erlebt sie als einen Voyeur, der sehr gerne in den Medien pornografische Szenen anschaut. “Komisch“, meint sie. “Ich habe mir einen Voyeur als einen Mann vorgestellt, der nach aussen hin nach der Norm lebt, Minderwertigkeitsgefühle hat, verklemmt ist, sexuell frustriert ist und wenig Kontakte hat. All das erlebe ich bei meinem Mann nicht. Er geniesst Pornografie, schaut legale Pornos an, manchmal schaue ich mit ihm. Er drückt seine sexuelle Lust aus, Wir haben regelmässig Sex. Er spricht in der Öffentlichkeit nicht darüber, aber zwischen uns geht er offen damit um. Mir bereitet das Thema inzwischen Mühe. Manchmal erlebe ich es als fremdgehen, wenn er jüngere Frauen anschaut. Aber er schaut alles an, jüngere Frauen, reifere Frauen. Manchmal frage ich mich, ob ich ihm als Frau genüge. Er sagt er liebt mich sehr und ich weiss, dass er nicht fremdgeht. Da ist meine Grenze. Wenn er mich mit einer anderen Frau betrügt, werde ich gehen. Ich weiss wie wichtig ihm das Anschauen der sexuellen Szenen ist und lasse ihn damit. Mit Leila arbeite ich an ihrer eigenen Sexualität, daran, wie sie sich in ihrem Körper erlebt, was sie erotisiert, was ihre Wünsche und Bedürfnisse sind und wie sie diese im Kontakt mit ihrem Mann ausdrückt. Sie ist auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Eifersucht auf die Pornografie und beginnt ihre eigenen wunden Punkte aus ihre Geschichte heraus zu verstehen. Sie macht sich auf den Weg ihre Sexualität mit all ihren Wunden tiefer integrierend zu verstehen, wild, genussvoll und respektvoll ihre eigenen Grenzen achtend