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    Newsletter Januar 26

    Ich wünsche Euch allen ein kraftvolles 2026 mit vielen schönen Momenten, in denen Eure Liebesbeziehung aufblüht.

    Alte Verletzungen verzeihen-
    Sexualität und Berührung über die erneuerte Bindung stärken

    Im Newsletter Dezember 25 habe ich verschiedene Schritte beschrieben, die Paare in ihrem kontinuierlichen Beziehungs-Prozess unterstützen können.
    Diesem Beziehungstanz geschieht im Paar zu jeder Minute und Tag für Tag. Es geht es darum sich immer wieder neu auf den anderen einzustimmen, sich emotional zu verbinden, sich zu verpassen, sich zu verlieren, immer wieder die Beziehung zu reparieren, um so miteinander eine tiefere Verbindung zu finden.

    Im Newsletter Januar 26 greife ich den Schritt auf, sich gegenseitig Verletzungen zu verzeihen und versöhnt und lebendig Sexualität und Berührung zu geniessen.

    Sich gegenseitig zu verzeihen, ist für viele Paare die schwerste Aufgabe in der Liebe aber diese Art der liebevollen Bezogenheit ermöglicht eine tiefere emotionale Verbindung.

    Verstricken sich Paare immer weiter in ihren negativen Zyklus, werfen sie sich im Streit oft das Verhalten von länger zurückliegenden Ereignissen vor.

    Dabei handelt es sich um Sätze, die ein Partner in einem Moment sagte, als sein Gehirn von Stress überflutet war, rund um eine Auseinandersetzung, bei der ein wunder Punkt berührt wurde. Dieser Moment ist ein Ausdruck dafür, dass eine (alte) Verletzung noch nicht verheilt ist. Ein Lern-Schritt im Prozess des Verzeihens ist es, eine solche Verletzung, die aus der persönlichen Geschichte, aus früheren Beziehungen oder aus der aktuellen Paargeschichte stammen kann, wahrzunehmen, anzuerkennen und zu würdigen.

    Dadurch werden jedem Partner seine Schutzmuster besser bewusst. (Rückzug mit Mauern, Protest mit Vorwürfen, Angriffen, Rechtfertigungen, Erstarrung in Ohnmacht und Hilflosigkeit) Das Paar lernt die negativen Beziehungsmuster immer besser im Kontakt miteinander zu steuern. Es entsteht ein Gefühl von sicherer Verbundenheit.
    Damit ist der Weg bereitet sich gegenseitig in seiner Verletztheit zeigen zu können und tatsächlich die Erfahrung zu machen, vom Partner im
    Verwundet- Sein gesehen und angenommen zu werden. Das Paar erlebt neue, die Beziehung vertiefende und stärkende Bindungs-Erfahrungen.
    Ich lade das Paar ein, im Prozess des Lesens immer wieder einen Moment innezuhalten und sich allein oder als Paar Fragen zu beantworten:

    Wunde Punkte finden:

    • Wie fühlst Du Dich, wenn ein wunder Punkt in Dir berührt ist und sich in einer harmlosen Situation plötzlich die Stimmung ändert?(einsam, verzweifelt, voller Scham, hilflos, allein, verletzt, klein, überwältigt, ohnmächtig?)

    Das Schutzmuster erkennen:

    • Was ist Dein Schutzmuster, bevor Ihr Euch als Paar verstrickt und die emotionale Verbindung zueinander verliert? (Fühlt sich ein Partner taub, gefühllos, erstarrt, verschliesst sich, zieht sich zurück, überdeckt der andere Partner die schmerzhaften Gefühle mit Ärger, Wut, Protest, Kritik?)

    Emotionale Verbindung zueinander wieder schaffen:

    • Wie gelingt es Euch als Paar in diesen schwierigen Momenten die Situation neu zu meistern und von einem Bindungsabbruch wieder in die Verbindung zu kommen?

    «Wenn ich hinter meiner Wut meine Angst spüre Dich zu verlieren, dann merke ich wie sehr ich mich nach Deiner Nähe sehne. Bitte bleibe noch einen Moment bei mir. Am schönsten wäre für mich, wenn Du mich in deinen Arm nehmen könntest.»

     «Ich brauche Deine Nähe, kannst Du mich anschauen, meine Hand halten, mir über die Hand streicheln, mich wissen lassen, was Du von mir verstanden hast.».

    Verletzungen verzeihen:

    Bei diesem Schritt ist für viele Paare ein geschütztes Beratungssetting hilfreich.

    Fühlen sich beide Partner in der Beziehung wieder sicherer und gegenseitig emotional erreichbar, dann kann der Prozess des Sichtbarmachens der Verletzungen beginnen:

    • Der verletzte Partner teilt seinen Schmerz möglichst offen und einfach mit.
    • Der verletzende Partner ist emotional präsent und erreichbar. Er erkennt den Schmerz des anderen und seinen eigenen Beitrag dazu an.
    • Hat der verletzte Partner beschlossen, dass er sich so nie wieder verletzen lassen will und sich daraufhin emotional und/oder körperlich verschlossen,  beginnen beide Partner jetzt diesen Nie-Wiederbeschluss zu überarbeiten.
       

    Die Überarbeitung des Nie-Wieder Beschlusses:

    • Der verletzende Partner übernimmt Verantwortung für sein Verhalten, zeigt seine Reue und bedauert sein Verhalten.
    • Der verletzte Partner teilt mit, was er jetzt braucht, damit es ihm besser geht
    • Das Paar spricht darüber, wie sie vorbeugen können, dass sich ein ähnlicher, negativer Prozess mit dieser Verletzung nicht wiederholt
       

    Wichtige Botschaften einer Sprache, die Bedauern für das verletzende Verhalten ausdrückt sind:

    • Ich verstehe Deinen Schmerz, er ist legitim.
    • Dein Schmerz berührt mich.
    • Ich spüre Dir gegenüber meine Gefühle von Fürsorge, Bedauern und Scham.
    • Ich erkenne, wie weh ich Dir getan habe.
    • Jetzt bin ich für Dich da.
       

    Wechselwirkung von Bindung in Sexualität und Berührung

    Eine unsichere Bindung beeinträchtigt die Sexualität. Vielen Paaren ist nicht möglich ihr sexuelles Wohlbefinden zu maximieren, ohne zu lernen, wie sie mit Bindung in ihrer Beziehung zurechtkommen können.

    Eine gute Bindung trägt zu erfüllender Sexualität bei und eine erfüllende Sexualität wiederum stärkt die Bindung. Viele Paare können sich umso entspannter aufeinander einlassen, je verbundener sie sich miteinander fühlen. Diese Verbindung ermöglicht ihnen Neues auszuprobieren und sich immer wieder aufeinander einzustimmen, wenn sie sich verpasst haben.
    Paare, die sich gegenseitig körperlich und emotional berühren, sind verletzlich. In der Begegnung können sowohl tiefe Freude, wie auch emotionaler Schmerz berührt werden. Spürt das Paar eine sichere Verbindung, so kann beides Raum haben.

    Fühlt sich das Paar jedoch unverbunden und ist es den Partnern nicht möglich sich über schwierige Gefühle auszutauschen, vermeiden beide sich verletzlich zu zeigen. Dann zieht sich ein Partner vielleicht vor körperlicher Berührung oder vor sexuellen Kontakten zurück, oder beide leben ihre sexuellen Bedürfnisse unverbunden aus.

    Folgende Fragen können das Paar darin unterstützen, sich über ihre körperliche und emotionale Beziehung in ihrer Intimität und Sexualität auszutauschen:

    • Was fördert Eure Lust als Paar und was hemmt sie?
    • Was erlebst Du als so wunderbar in der Sexualität mit deinem Partner und wovon möchtest Du mehr?
    • Wo wird in Eurer Sexualität ein wunder Punkt berührt, der es Dir schwer macht, Dich Deinem Partner mit Deiner Lust hinzugeben oder die Lust zu erwidern?
    • Geratet Ihr bei Gesprächen über Sexualität in einen negativen Zyklus?
    • Wodurch wird dieser negative Zyklus ausgelöst?
       

    Gerne unterstütze ich Paare darin, (alte) Verletzungen gegenseitig anzuerkennen und zu verzeihen. Je verbundener sich ein Paar sich fühlt, desto entspannter können sich die Partner aufeinander einlassen, sich immer wieder aufeinander einstimmen und auch in ihrer Liebe und Sexualität Neues miteinander ausprobieren.

     

    Patricia Matt, Transaktionsanalyse, Paar- & Sexualberatung, Coaching und Supervision, Britschenstrasse 41, FL - 9493 Mauren

    E-mail: patricia.matt(at)gmx.li 

    Telefon: +41 79 478 61 46     

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